June 22, 2019 Anna Vera Kelle

Hello again everybody!

Yesterday we had a little housewarming and end-of-first-year party in the new rooms of our courses and projects. The third-year-puppetry students designed some games to play and so did my fellow students. You could draw yourself a picture with a robot, create music with fruits and dive into VR-paintings. Now we all spread into different summer activities. Leoni and I are leaving for a summer camp on “Utopian Cities, Programmed Societies” in Victoria (Romania) tomorrow, we will report about that next week.

So here come some articles I grazed this week and found worth to share:

Philosophie Magazin published an interview with Luc Boltanski and Arnaud Esquerre about their observations on the form of capitalism that focuses on the exploitation of things that already exist and how it tightens inequality:

“Tatsächlich kann man innerhalb der westlichen Gesellschaften eine Verschiebung des Kapitalismus beobachten. Ist die Produktion industrieller Güter heute weitestgehend in Niedriglohnländer ausgelagert, basiert ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung in Europa nicht mehr auf der Herstellung neuer Produkte, sondern auf der Bewirtschaftung von Gütern und Waren, die schon da sind oder in Bezug zur Vergangenheit stehen: touristische Landschaften, Antiquitäten, Denkmäler, Kulturerbe, Kunst, antike Möbel, hochpreisige Nahrungsmittel oder Luxusartikel, die auf „althergebrachte Art“ hergestellt werden oder eine bestimmte „Lebensart“ widerspiegeln sollen. Diese ökonomische Neuausrichtung, in der Profite weniger durch den Massenkonsum als durch die Abweichung von den Standardartikeln erzeugt werden, nennen wir l’économie de l’enrichissement, Bereicherungsökonomie.”

Lettre International publishes parts of an essay by John Keane “ROBOTER ANTE PORTAS” on what he calls the second revolution of the machine age, its shape and promises:

“Ihr technischer Erfindungsreichtum und ihre atemberaubenden praktischen Möglichkeiten wecken utopische Hoffnungen auf ein besseres Leben in dieser Welt, aber auch dystopische Ängste vor einer Zukunft, in der menschliche Freiheit und Gleichheit verschwinden, ja die Menschheit selbst von intelligentem Design ausgelöscht wird. Diese Revolution stiftet viel Verwirrung über die technischen Details, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen, die Ethik und die langfristige politische Bedeutung intelligenter Roboter. Angetrieben von ihren Frustrationen und von öffentlichen Diskussionen über die Notwendigkeit, den Rechtsstatus „elektronischer Personen“ zu definieren, beginnen – völlig unerwartet – die Roboter selbst die Stimme zu erheben.”

Ulrich Roos publishes via Blätter für deutsche und internationale Politik an article on “Die Krise des Wachstumsdogmas“:

“Der Glaube an die ewig währende wohlstandssteigernde Wirkung von Wirtschaftswachstum zerfällt vor unser aller Augen. Insofern das Sein noch immer das Bewusstsein bestimmt, ist es die unmittelbare Erfahrung der fortschreitenden Destabilisierung der Biokreisläufe des Planeten Erde, die das bisher hegemoniale Narrativ einer immerwährenden Steigerung des materiellen Wohlstands nunmehr endgültig in Frage stellt und eine Transformation unserer Lebensweise notwendig erscheinen lässt. Hier verläuft heute die Frontlinie im neuen Glaubenskrieg zwischen der ökonomisch-politischen Orthodoxie steten Wirtschaftswachstums einerseits und den Verfechtern einer neuen großen Erzählung, die das Potential einer tiefgreifenden Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse in sich trägt, andererseits.” 

And for people who still sometimes wonder “What Really Happened to Malaysia’s Missing Airplane” (MH 370) William Langewiesche depicts the case and “everything” that is known after five years in great detail via The Atlantic.

Have a great week!

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